Fußballabteilung
Der Jugend ein Vorbild

Der Jugend ein Vorbild

Trainer einer Jugendmannschaft beim Fußball zu sein, ist ein Ehrenamt, das mehr ist als nur ein kleines „Hobby“ zum Zeitvertreib.

Vielen mag das zu Beginn gar nicht so bewusst sein, welche Aufgaben zu den üblichen Übungs- und Regelkenntnissen noch hinzukommen.

Jede/r, der sich bereiterklärt, eine Jugendmannschaft zu trainieren bzw. zu betreuen, wird neben dem Trainer noch…

  • Coach
  • Motivator
  • Vertrauensperson für Kinder und Eltern
  • Helfer in allen Lebenslagen
  • Psychologe
  • Lehrer 
  • Spielorganisator
  • Anziehhilfe
  • Taktiker
  • Spaßmacher
  • Fairness-Coach

und auch VORBILD!

Jeder Trainer und Betreuer sollte sich bewusstmachen, dass Kinder sich an den Erwachsenen stets ein Beispiel nehmen. Sie sind neben den Eltern und den Lehrern in der Schule häufig wichtige Vorbilder geworden, an denen das eigene Verhalten orientiert und für das Leben ausgerichtet wird. 

Fußball ist insofern auch ein wichtiger Bereich, bei denen Kinder und Jugendliche lernen können, fair mit Sieg und Niederlage umzugehen und letztlich für das Leben gestärkt zu werden.

Hierbei gilt es natürlich auch, den Umgang mit vielleicht fragwürdigen Entscheidungen eines Schiedsrichters umgehen zu lernen. Ein Trainer und Betreuer, der während eines Spiels die ganze Zeit den Schiedsrichter lautstark wegen vermeintlicher Fehlentscheidungen angeht oder Entscheidungen gut hörbar kommentiert, wird bei seinen Jugendlichen eben genau dieses Verhalten als gutes und probates Mittel für unliebsame Situationen setzen. 

Eine einzelne Person, die oft auch allein auf dem Platz steht, um für die Kinder ein Spielerlebnis überhaupt erst zu ermöglichen, wird wegen Entscheidungen, die in kürzester Zeit getroffen werden müssen, manchmal plötzlich nicht mehr als neutrale spielbeteiligte Person angesehen, die ebenfalls Fußball als Hobby verfolgt, sondern teilweise von der Seitenlinie recht würdelos angegangen. 

Es ist dabei nicht verwunderlich, dass sich diese Sichtweise dann auch auf Eltern und die Kinder überträgt und letztlich kopiert wird.

Es verwundert daher nicht wirklich, dass es zunehmend schwerer wird, Schiedsrichter zu finden, die sich solchen Situationen freiwillig aussetzen möchten. Wer ist schon gerne der Sündenbock für schlechte Mannschaftsleistungen?

Letztlich sollte also jeder Trainer und Betreuer nicht vergessen, dass jede (un-)faire Geste bei einem Spiel nicht nur das Sozialverhalten der Jugendlichen nebst Eltern stark beeinflusst, sondern auch mittelbar die Anzahl an zur Verfügung stehenden Schiedsrichtern. 

Vielleicht ist es ja eine Überlegung wert, bei der nächsten fragwürdigen Entscheidung eines Schiedsrichters, nach dem Spiel das Gespräch zu suchen und einfach mal nach den Hintergründen zu fragen, anstatt schon während des Spiels die Stimmung für alle Beteiligten gegen einen Einzelnen aufzuheizen. Es geht ja eigentlich (nur) um die schönste Nebensache der Welt – das sollte bei aller Euphorie vielleicht nicht vergessen werden.

Es darf sich im Übrigen jedes Vereinsmitglied aber auch Eltern und Spieler gerne auch (zusätzlich) als Schiedsrichter im Verein engagieren und sich gerne bei der Entscheidungsfindung auf dem Platz ausprobieren. Besser wissen als die Schiris tun’s ja viele offenbar. 

In diesem Sinne freuen wir uns auf zahlreiche Meldungen. 

Oliver Böhm