Liebe Berner,
bevor ich Ende 2011 als Schiedsrichter in den tus Berne wechselte, kannte ich diesen Verein gar nicht. Aufgewachsen in Jenfeld, hatte ich vorher keine Berührungspunkte mit dem Verein. Inzwischen, nach etwas mehr als 10 Jahren, habe ich den Verein aus verschiedenen Perspektiven kennenlernen dürfen. Neben der Schiedsrichter-Tätigkeit, folgte ein Engagement als Trainer, die Initiierung unseres großartigen SommerCups und zuletzt seit Januar 2019 dann zusätzlich die Aufgabe des Jugendleiters.
Dieser Verein ist etwas Besonderes! Besonders deshalb, weil es hier grundsätzlich familiär zugeht. Weil die Menschen, die hier aktiv sind, nicht wegen des Geldes da sind – sondern aus Leidenschaft. Aus Leidenschaft zum Sport, aus Leidenschaft zum Verein. Gemeinsam konnten wir in den drei Jahren meiner Amtszeit viele Dinge angehen. Insbesondere die Kommunikation durch verschiedene Maßnahmen, wie der Newsletter, die gemeinsame E-Mail-Adresse der Abteilungsleitung, die Trainer-Stammtische, die Trainer- und Betreuersitzungen und der bilaterale Austausch am Platz, habe ich als eine wesentliche Verbesserung wahrgenommen.
Einen riesen Dank möchte ich insbesondere an die Jugend-Trainer und -Betreuer aussprechen, die mich so gut unterstützt haben! Ihr seid das Fundament der Abteilung, ohne Euch funktioniert nichts und ihr leistet überwiegend gute und wertvolle Arbeit!
Und dennoch musste ich in drei Jahren Jugendleitung feststellen: Die Leidenschaft, schafft manchmal auch Leiden. Insbesondere die Corona-Pandemie hat mir Dinge aufgezeigt, die ich so vorab nicht erwartet hatte. Wie heißt es immer so schön: In Krisenzeiten zeigt sich der wahre Charakter. Persönliche Anfeindungen aufgrund unseres Hygienekonzepts, welches ich zu verantworten hatte, waren dann der negative Höhepunkt. Ein Punkt, an dem ich eine Reißleine ziehen wollte. Hinzu kamen Veränderungen im privaten Umfeld, weshalb ich die Zeit, die ich noch zu Beginn meiner Tätigkeit hatte, nicht mehr habe.
Gegenüber der Abteilungsleitung wünsche ich mir von allen für die Zukunft, dass jeder Einzelne versucht, stets die Situation des Gesamtvereins bzw. der Gesamtabteilung im Blick zu behalten. Denn es ist leider auch auffällig gewesen, dass oftmals ein respektvoller Umgang bei vielen nur so lange vorhanden ist, solange es keine (nach Auffassung der Abteilungsleitung notwendigen oder nicht veränderbaren) Einschnitte bei einem direkt gibt. Ist dies nicht der Fall, standen persönliche Anfeindungen schon durchaus mit auf der Tagesordnung. Zuletzt gipfelte dies sogar leider in der Abmeldung der A-Junioren… Ich würde mir wünschen, dass sich das ändert, denn wir in der Abteilungsleitung sind zu 100% ehrenamtlich tätig und machen es sicherlich nicht perfekt – aber auf die persönliche Ebene sollte es nie gehen!
Mit Antje, Basti und Tine haben wir nun ein ganzes Team für die Jugendleitung gefunden. Mit ihrer Expertise, Erfahrung und eventuell auch einer höheren Gelassenheit – ich weiß, dass ich nicht immer der gelassenste Mensch bin – bin ich sehr sicher, dass die Jugendabteilung sehr gut weiter funktionieren wird. Für die Drei wünsche ich mir, dass sie mindestens genauso gut unterstützt werden, wie es bei mir der Fall war. Wie es nun mit Themen weitergeht, die ich vorher bearbeitet habe, darüber wird die neue Abteilungsleitung sicherlich zeitnah informieren.
Ein Song von Trude Herr heißt „Niemals geht man so ganz“. Die Zeit als Jugendleiter war vermeintlich kurz, aber durch verschiedene Ereignisse doch sehr intensiv, durch mein Engagement in der Liga-Mannschaft als Co-Trainer (im Übrigen stand die Entscheidung bzgl. der Beendigung meiner Jugendleiter-Tätigkeit bereits vorher), bin ich ja aber weiter im Berner Beu aktiv. Man sieht sich also auf dem Platz!
Liebe Grüße
Dominik